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Wiederbelebte Eleganz: Ein Regency Kleid, inspiriert von einer TV-Serie - Schnittmuster #0223

Kaufe das Schnittmuster #0223 hier

Die Welt der historischen Mode übt zweifellos eine zeitlose Anziehungskraft aus, die unsere Vorstellungskraft stimuliert. Für all jene, die von den prächtigen Roben und exquisiten Ensembles der TV-Serie "Bridgerton" verzaubert sind, ermöglicht mein Schnittmuster jedem, seinen Wunsch nach einem träumerischen Kleid selbst zu erfüllen.

Ursprünglich hatte ich das Kleid in Schwarz für das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig entworfen. Jetzt habe ich es jedoch in einem farbenfrohen Stil umgestaltet, der an Bridgerton erinnert. Die Anleitungen folgen immer noch historischen Techniken, aber das Kleid kann weitgehend mit einer Nähmaschine genäht werden und wird am Rücken mit einem Reißverschluss statt mit Haken und Ösen geschlossen

Die Tulpenärmel sind nicht typisch für die Regency-/Empire-Ära, jedoch sind sie ein wichtiges stilistisches Element der Kleider junger Frauen, die in der Serie vorkommen. Die ersten Tulpen- oder Blütenärmel sind auf erhaltenen Kleidern aus den 1850er Jahren zu se

https://www.metmuseum.org/art/collection/search/108118

Tauchen wir ein in die Welt des Handnähens eines Kleides! In jenen Zeiten wurden Kleidungsstücke in der Regel mit weißem Garn genäht. Da ich zu Hause kein passendes Seidengarn hatte, wurde das gesamte Kleid in Übereinstimmung mit historischer Genauigkeit mit weißem Garn genäht.

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1016 Das neue edwardianische Oberteil - Ansicht B Oberteil mit Frontverschluss

Fahren wir fort; mit dem vorne zu schließenden Oberteil, da es von Natur aus einfacher zu tragen und an- und auszuziehen ist. Lediglich ein edwardianisches Mieder erfordert aufgrund seiner Konstruktionstechnik einen raffinierten mehrschichtigen Verschluss.

(1) Gleiches hier, mache ein Probeteil und übertrage alle Änderungen auf das Schnittmuster. Schneide alle Teile aus Oberstoff und Futter, wie auf de Zuschnittdiagram für den Vorderverschluss angegeben, alle Markierungen exakt übertragen.

(2) Nimm das Vordertteil aus Futterund richte den Vorderteilbelegrechts auf rechts, entlang der vorderen Mitte am Futtervorderteil aus. Nähe die Vorderkante ab, schneide die Rückseite ab und steppe die Nahtzugaben unter. Die Nahtzugabe des Besatzes entlang der losen Kante einschlagen. Falte auf der rechten Seite den Besatz und die vordere linke Seite zusammen und nähe den Besatz entlang der losen Kante fest. Auf der linken Seite den Beleg zuerst auf rechts falten, die Nahtzugaben der Vorderkante zum Beleg falten und von der Vorderkante bis zum Ende des Beleges nähen . Schneide die Nahtzugabe am Ende der Naht ab und wende sie auf die richtige Seite. Nähe die lose Kante des Belege fest. Die Abnäher nähen und zur Seitennaht bügeln, dabei die Stichlänge an der Stelle verkürzen.

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1016 Das neue edwardianische Oberteil - Ansicht A Rückenverschluss

The original design, named the Turtleneck Dress, pattern #0916, contained the skirt and the blouse. I think it gave the impression to be too complicated to be sewn easily. The fact was that few people were interested in that pattern, although it offered a lot. For some years I was thinking of just dividing the pattern into skirt and top, but I wanted to add something extra and new, especially since the skirt seemed too simple and the back closure of the top was not suitable to be dressed alone. So time flies and at some point, the ideas come by themselves.

Das neue Schnittmuster #0916 liefert einen Rock in zwei verschiedenen Variationen und das Oberteil, jetzt #1016 hat eine extra Option für einen Verschluss an der Vorderseite.

Lasst uns mit dem nähen anfangen! Hol dir das Schnittmuster hier in meinem Shop.

Zuerst starte ich mit dem Original Oberteil, welches im Rücken geschlossen wird. Ansicht A zeigt das Titelbild. Ich entschuldige mich euch ältere Bilder zu zeigen vom Nähprozess als ich das Kleid 2015/2016 genäht habe. Vielleicht mache ich bald ein Remake des rückseitig schließenden Oberteils, aber da mir wie immer die Zeit davonläuft …

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1116 Edwardianischer Gürtel

Um 1901 änderte sich die Mode mit der Erfindung des geraden Korsetts und es entstand eine neue Silhouette. Sie drückten den Körper in ein Hohlkreuz oder eine S-Krümmung, wodurch Brust und Hüfte betont wurden. Die Illustrationen des Künstlers Charles Dana Gibson haben den idealen Look verewigt und sind noch heute zu sehen.

Die S-förmige Form wurde oft durch breite Gürtel betont. Das Gürtelmuster liegt dem neuen Schnittmuster #1116 bei und kann hier heruntergeladen werden:

Dies ist eine weitere bebilderte Anleitung zur Ergänzung meines Schnittmusters. Das Gürtelmuster ist kostenlos in meinem Webshop erhältlich: klick

(1) Nimm das Gürtel teile aus Oberstoff, Einlage und Futter (gleicher Stoff) und schneide die Knopfleiste nur auf der linken Seite (2cm) ab.

(2) Nimm die Teile für die Einlage und markiere die Nahtlinie. Schneide Stoffstreifen ab, die doppelt so breit sind wie die Stäbe, plus 5 mm Abstand für die Stäbchenhüllen.. Drehe die Kanten auf die gleiche Weise ein, wie du das Schrägband vorbereiten würdest. Alternativ kannst du e ein beliebiges schmales Klebeband aus deinem Vorrat verwenden. Nähe die Hüllen an der rechten Seite der Einlage an die im Schnittmuster angegebenen Stellen an. Die Breite der Hülle sollte so schmal sein, dass sich der Stab im Tunnel nicht verdrehen kann. Lege die Stäbe ein und verschließe die Hüllen sorgfältig. Die Nahtzugaben der Einlage auf die rechte Seite drehen und bügeln. An den Rundungen befestigen, damit es flach liegt. Ich beschloss, die beiden Gürtel gerade und mit tiefer Taille zu machen.

(3) Richte die Einlage mit den Gürtelstücken aus dem Oberstoff links auf links aus und hefte sie fest. Die Seitennähte rechts auf rechts zusammennähen. Den Rücken zurückschneiden, die Nahtzugaben wie abgebildet einschneiden und aufbügeln.

(4) Schlage die Nahtzugaben des Gürtels aus dem Oberstoffes um die Einlage herum und nähe diese fest.

(5) Nimm das Futternähe die Seitennähte und schneide die Nahtzugaben wie beim Gürtel zurück, bügeln es . Lege rundherum eine Nahtzugabe von 2cm ein und schneide es an den Rundungen ab, damit es flach liegt. Richte das Futter mit den falschen Seiten aufeinander am Gürtel aus, sodass die Kante des Oberstoffes etwa 2 mm über das Futter hinausragt. Nähe das Futter fest an den Gürtel, ohne dass auf der rechten Stoffseite Stiche sichtbar sind.

(6) Nähe Hacken an die rechte Hinterkante und an der linken hinteren Mitte Fadenriegel statt Metallösen.

Mittelfränkische Herrentracht – ein Rekonstruktionsversuch anhand von Zeichnungen und Physikatsberichten aus den 1850ern – Historischer Teil 1 Punkt (1) – (2)

Mitte 2022 trat Frau Katrin Weber von der Trachtenforschungs- und beratungsstelle des Bezirk Mittelfranken an mich heran, ob es möglich wäre ein Schnittmuster für einen sonntäglichen Herrenrock (Mantel) der bäuerlichen Bevölkerung um 1850 zu entwickeln.

Leider waren zu diesem Zeitpunkt der Beratungsstelle keinerlei erhaltene Originale bekannt, vorhanden waren nur die Physikatsberichten und Abbildungen, die König Maximilian II. in den 1850ern in Auftrag gegeben hatte.

Die Physikatsberichte und Abbildungen wurden in den Jahren 1852 bis 1858 erstellt und variieren sehr stark in der Darstellungsweise, Alltagskleidung und soziale Stellung der Träger wurden nicht berücksichtig. Mit diesem Hintergrund ergibt sich eine gewisse Schwierigkeit der genauen zeitlichen und örtlichen Zuordenbarkeit einer bestimmten Form der Tracht zu einem bestimmten Bezirk.

So zeigt sich in einigen Darstellungen stark der modische Einfluss des Biedermeiers, schon in den zeitgenössischen Physikatsberichten wird mehrfach erwähnt, dass die ländliche Kleidung zunehmend von städtischen Modeströmungen beeinflusst wird.

Anhand der Abbildungen lassen sich aber doch einige Rückschlüsse auf die Herkunft und Entwicklung des Herrenrockes im ländlichen Mittelfranken ziehen. In den stilistisch einfacheren Abbildungen ist eindeutig der Einfluss des 18. Jh. sichtbar, so sind die abgebildeten Röcke dem Juste au Corps des 18. Jh. sehr ähnlich.

Die weitere Entwicklung des Herrenrockes im frühen 19. Jh. ist deutlich an der Form von Krägen und Ärmeln nachvollziehbar. Auf einigen Abbildungen ist der Einfluss des Biedermeiers eindeutig erkennbar.

So haben wir uns auf die Rekonstruktion eines langen, eng geschnittenen Rockes, angelehnt an die Abbildung Nr. 55 des Landgericht Wassertrüdingen geeinigt.

Quelle: Gillmeister-Geisenhof, Evelyn (1996): Kleidungsweise in Mittelfranken um 1850, 2. Auflage, Bad Wimsheim: Delp Verlag

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