Anleitung für eine 1890er Tagestaille oder Bluse - Teil 2 Der Kragen und die untere Kante

Letztes mal habe ich dir gezeigt wie du die das Vorderteil und den Rücken vorbereitest, jetzt ist es an der zeit den Kragen nähen und die untere Kante zu versäubern.

Teil 1: Vorbereiten des Rückens und der Vorderteile

Streiche den Kragen glatt, ohne die Lagen zusammenzuheften, da für die Ober- und die Futterlage unterschiedliche Stoffdrehungen erforderlich sind. Nimm die Einlage, schneide schräg (ich habe meine aus Versehen auf gerade Maserung geschnitten) ohne Nahtzugaben zu und hefte mittig auf die linke Seite des Kragens. Um die Masse vorher zu entfernen, schneide das Futter an den Ecken schräg ab. Nahtzugaben einschlagen, zuerst heften, dann die Nahtzugaben an die Einlage nähen.

Stecke den Kragen rechts auf rechts an den Halsausschnitt und passe die Vorderkante und die Schulternaht sorgfältig an. Vor allem an der rechten Schulternaht müssen alle Lagen exakt aneinander liegen, damit das Futter am Ende nicht sichtbar wird. Erst heften, dann nähen, dabei darauf achten, dass der Plastron und die Vorderkanten des Oberstoffes beim Nähen nicht an der rechten Schulterstelle eingeklemmt wird.

Schneide die Nahtzugabe entlang des Halsausschnittes zurück und bügele sie Richtung Kragen. Schneide die Kurven ein und nähe sie mit dem Hexenstich an die Einlage.

Schlage die Nahtzugaben am Kragenfutter ein. Richte das Kragenfutter, links auf links, am Kragen aus. Die Kante des Futters endet knapp hinter der des Oberstoffes, damit das Futter von außen nicht sichtbar ist. Staffiere das Futter an ohne das Stiche von der rechten Seite aus sichtbar sind.

Mache eine Anprobe, um die untere Kante und die Seitennähte zum letzten Mal anzupassen. Markiere die Taille und schneide die Nahtzugabe entlang der Unterkante auf 1,5 cm zurück. Auf dem Bild kannst du alle Markierungen sehen, die ich gemacht habe, als ich versucht habe, die Taille und die untere Linie alleine zu überprüfen, ohne Hilfe einer anderen Person.

Nähe die Seitennähte und bügel die Nahtzugaben auf. Clip an der Taille.

Nimm das Schrägband und richte es rechts auf rechts an der Unterkante aus und nähe es fest. Der Plastron und die linke Vorderseite werden wie eine Stofflage behandelt.

Schneide die Nahtzugabe zurück und untersteppe sie am Schrägband.

Falte den Schrägstreifen (Besatz) auf die linke Seite des Kleidungsstücks, rolle die Naht leicht außer Sichtweite und bügel sie. Die Enden des Streifens zurückschneiden und die Nahtzugabe einschlagen, die Kanten mit der rechten Vorder- und Plastronkante ausrichten. Drehen Sie eine Nahtzugabe von 1cm entlang der Schnittkante ein und nähesie nur bis zur Futterschicht.

Haken und Ösen entlang der vorderen Mitte des Futters sowie am Kragen annähen. In erhaltenen Kleidern werden Haken und Ösen oft abwechselnd gesetzt, um ein Rückgängigmachen zu verhindern. Auf dem Bild ist der vordere Besatz falsch herum genäht, als ich es dir in Teil 1 des Tutorials erklärt habe. Ich habe bei der Konstruktion des Musters rechte und falsche Seiten durcheinander gebracht. Am Ende macht es keinen Unterschied, das alles wird vom Plastron verdeckt.

Um den Verschluss zu beenden, entferne alle Heftfäden, entlang der linken vorderen Kante des Oberstoffes und falte es zurück .Nähe die Ösen entlang der Nahtlinie an, wobei die Ösen leicht über die Nahtlinie hinausragen. Richte die Nahtlinie von Oberstoff und Futter wieder aus und bedecke die Haken. Nähe den Oberstoff mit einem Stich entlang der Nahtlinie an das Futter. Entlang der linken Plastronkante die entsprechenden Haken annähen, an der Stelle empfehle ich einen verdeckten Druckknopf statt Haken und Öse.

Teil 3: Die Ärmel und abschließende Details