Ein 1840er Leinen-Tailcoat Teil 1

Abgesehen von Hosen, Hemden, Westen und Krägen brauchte mein Mann auch noch eine Jacke für unser Sommerfrische Treffen. Ich hatte ihm bereits einen Frock Coat aus Wollstoff genäht, an kalten und regnerischen Tagen wird er damit sicher nicht erfrieren. Nur was machen wir wenn es heiß wird? Vor vielen Jahren hatte ich ihm einen Regency Fraque aus Mantelstoff genäht. Den hat er nie besonders gerne getragen, außer einmal im Februar am Faschingsumzug als Vampir.
Es gibt jedoch Alternativen und das ist Leinen. So entschied ich mich im einen Tailcoat aus Leinen zu nähen. Dafür verwendete ich das Schnittmuster des Frock Coat, entsprechend abgeändert, da ein Tailcoat vor allem an der Taille enger sitzen soll. Dazu brauchte der Schnitt aber einiges an extra Weite am Rockteil, was mir mit den Taschen so einige Probleme bereitete. Das war ganz allein mein Fehler, ich hatte sozusagen ein Taschenblackout! Gott sei Dank überdecken die Taschenklappen alles.

 


Aber von Anfang an. Zuerst die Vorderteile. Der Tailcoat ist doppelreihig ohne extra Teil für das Revers. Daher brauchte das Vorderteil einen Abnäher um die gewünschte Form zu erreichen. An der Einlage wird der Abnäher ausgeschnitten und Kante an Kante auf einem Stück Baumwollstoff zusammengenäht, so liegt sie schön flach.


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Das fertig vorbereitete Vorderteil mit pikiertem Revers und aufgenähtem Lisierband entlang der Kanten und dem Reversbruch.


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Der nächste Schritt war die Taschen in den Rockteil einzunähen. Auf den Bildern könnt ihr die schrecklich hässlichen Taschen sehen, ich möchte eigentlich nichts mehr dazu sagen. Das Problem war, die Weite im Rockteil einzuhalten, damit es später an das Vorderteil entlang der Taillenlinie passt.


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Vorderteil und Rockteil zusammengenäht.


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Der Rücken wurde mit Baumwollstoff nur bis zur Taillenlinie reichend verstärkt. Dann wurden die Rückteile bis zum Schlitz zusammengenäht, die Nahtzugaben zum Nahtende hin eingeknipst und eingeschlagen.


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Das nächste Mal zeig ich euch den Beleg und die formgebenden Einlagen: Teil 2