Stulpen 19.Jahrhundert

Nächsten Sommer organisieren Freunde einen Biedermeier Kostümball. Natürlich braucht die Dame ein Paar Handschuhe, passend zum Ballkleid. Leider kann ich mich mit Handschuhen so gar nicht anfreunden, daher habe ich mich entschieden Stulpen aus einer modernen Strumpfhose zu nähen. Hier seht ihr meinen ersten Versuch aus einem günstigen Paar Strumpfhosen.

Erst dachte ich, die kleinste Größe passt gut für meinen Arm, leider war sie dann doch etwas zu weit, daher musste ich einen Saum im Bereich der Handkante machen. Genäht wurde alles mit der Hand mit einem normalen Polyesterfaden und einer normalen Nähnadel.

Die Nähte sind wegen der Dehnbarkeit des Materials relativ locker genäht. Um ihnen etwas mehr Stabilität zu geben sind sie zwei Mal genäht.

Im Großen und Ganzen hat es besser funktioniert als erwartet, das nächste Mal versuche ich es mit einer Strumpfhose mit einem größeren Muster.

 

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Tutorial meiner 1830 Kleides Teil 3 - Der Rock

Der originale Rock ist aus Georgette genäht, ich weiß nicht ob eine Lage Satin darunter ist, es sieht aber so aus.
Für den Rockumfang habe ich 3x meine Taille genommen, zusätzlich 2cm für den Untertritt. Wenn ihr eine schmale Taille habt (schmaler als meine, ich habe 78cm mit Korsett) solltet ihr den Rock etwas großzügiger bemessen, um auf den gewünschten Rockumfang zu kommen.
I sewed togehter the skirt panels first and made a slash at the center back, folded in the raw egdges and stitched them down. Why I didn´t used a seam at the center back? Because so I would have a visible seam at the front side.

 

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I made 7 folds each side, opening to the back, shift the edges to form a curved waistline

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Den Rock ans Oberteil nähen. Am Bild sieht man die hintere Mitte.

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Die Nahtzugabe an der Taille zurückschneiden, in das Oberteil legen und nur am Futter festnähen.

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Entlang des Saumes wird der Stoff eingeschlagen. Der Rock endet ca. 10cm oberhalb des Bodens in Knöchelhöhe. Zum Kleid werden Ballerinas getragen. Ich habe mich entschieden den Saum mit kleinen Stichen von der rechten Stoffseite zu nähen, da am Orignal auch deutlich sichtbare Saumstiche vorhanden sind, es wurde nicht einmal versucht die Stiche mit den Verzierungen zu kaschieren. Außerdem hatte ich Angst, der Satin würde einen Saumstich nicht besonders gut vertragen.

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Für den Gürtel habe ich eine Lage Satin und eine Lage Baumwollstoff verwendet, die Kanten mit Schrägband versäubert. Der Gürtel wird mit Haken und genähten Ösen geschlossen. Zum Schluß wird noch eine große Schleife aufgenäht.

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Und hier das fertige Kleid. Bitte entschuldigt das schlechte Bild, leider passt das Kleid nicht gut auf die Schneiderpuppe und ich wollte das Kleid schnell abfotografieren um es euch zeigen zu können.

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Tutorial meines 1830 Kleides Teil 2 - Die Ärmel

Ich denke, das sind die großartigsten Ärmeln, die ich je gesehen habe. Noch vor einigen Jahren, als ich begonnen hatte historische Sachen zu nähen, konnte ich mir nicht vorstellen Kleidung aus dem Biedermeier oder von 1880 zu tragen. Ich ging sogar so weit zu sagen, ich werde so etwas niemals nähen. Ich weiß nicht was passiert ist, aber ich habe meine Meinung geändert und einige Sachen von 1880 genäht. Und jetzt liebe ich die großen Ärmel. Auf der such nach Inspiration im Internet bin ich über das Kleid vom LACMA gefallen und habe mich in die Ärmel verliebt. Los geht´s!

 


Der Ärmelschnitt selbst ist nichts aufregendes. Es ist ein Ärmel wie man ihn für einen Puffärmel verwenden würde, es sind die Falten, die den Ärmel so besonders machen. Ich zeige es auf einem Papiermodel. Die Länge der Oberkante muss die Länge des Achselabschnittes ohne Falten, plus der Länge des Abschnittes mit Falten multipliziert mit 5 betragen. Länge der Oberkante = (2 x a) + (2 x b x 5). Der Ärmel bekommt 15 falten, die Tiefe einer Falte beträgt (2 x b ) : 15

 

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Zuerst den Ärmel der Länge nach links auf links falten und die Kante leicht bügeln, nicht zu viel, denn später braucht man diese Kante nicht mehr. Die Tiefe der Falten wurde vorher berechnet, jetzt werden die Falten in die doppelte Lage Stoff des Ärmels gelegt und gebügelt.

 

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Der Ärmel wird danach geöffnet und flach auf einen Tisch gelegt. An allen “Bergfalten” wird 1,5cm von der Mittellinie markiert und mit Hilfe des Bügeleisens diagonale “Bergfalten” geformt. Am zweiten Bild sieht man wie es auf Stoff aussieht.

 

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Schließe die Falten wieder entlang der oberen Kante. Verschieb alle Ecken, um der Kante einen geraden Abschluss zu geben, damit sich der Ärmel besser öffnet, wenn du fertig bist. Hefte alle Falten an Ort und Stelle. Mache dasselbe mit der unteren Kante, es ist nur die entgegengesetzte Richtung um die Falten zu legen.

 

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Es wird ein gepaspeltes Ärmelbündchen an die Unterkante des Ärmels genäht.

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Und der Ärmel ins Armloch eingesetzt. Spitze entlang der Unterkante anbringen.

An der höchsten Schulterstelle und an der Innenseite des Ärmelbandes vis-a-vis der Ärmelnaht dünne, ca. 15cm lange Bänder anbringen. Binden die Bänder, um den Ärmel wie gewünscht zu raffen.

 

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Tutorial meines 1830 Kleides Teil 1 - Das Oberteil

Kennt ihr das 1830er Kleid aus dem LACMA? Ich spreche von dem rosa Abendkleid mit den riesigen Ärmeln: 1830 Evening Dress 1830 Evening Dress
Auch auf Modekupfern sieht man Kleider mit Ärmeln dieser Art. Aber wie macht man sie? Die Bilder aus dem LACMA haben zwar eine wirklich hohe Auflösung, zeigen aber nicht alle nötigen Details.
Schließlich fand ich diese beiden unscharfen Bilder: (1.) (2.) 1st 2nd
Nun hatte ich endlich die nötigen Infos!


The fabrics used to make the original dress are silk sateen and silk organza. This are informations from the museum homepage. I think a silk georgette was used, because the fabric is less transparent than organza would be.

 

I think the sleeves are made from sateen covered with georgette, I´m not sure if the skirt is made the same way. For the bodice stripes of fabric, cut on the bias, are mounted. First I thought they where mounted on a cotton bodice, like later dresses would be, but it seems that the lower part of the bodice is just made from georgette. Neckline and armhole are piped.


I decided to use a basic bodice made from glazed Cotton to mount the stripes. The pattern I took from my 1845 dress. The dress fits quite well so I didn´t had to made any alterations.

Ich habe mich für einen Satin in creme und bordeaux entschieden. Warum keinen Georgette? Weil ich etwas unter Zeitdruck stand das Kleid fertig zu bekommen. Es war daher nicht mehr möglich einen passenden Georgette zu finden!

 


Los geht´s! Am Basisteil werden nur die Abnäher und die Schulternähte geschlossen. Für flachere Nähte werden die Abnäher aufgeschnitten und gebügelt. Die Belege an der hinteren Mitte einfalten und festnähen, links 2cm für den Untertritt berücksichtigen.

 

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Wrong side up attach a 2″ wide facing around the neckline.

 

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Sew your piping around the neckline. Trim the seam allowance of the bodice, the facing and the inner seam allowance of the piping. Nocht the seam allowances at the center front. Fold the upper seam allowance from the piping around and sew just to the cotton bodice. Fold over the facing at the back and stitch down.

 

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Prepared bias straps in ivoy and burgundy, folded lenghtwise, wrong sides togehter and pressed, width is now 5cm. The 2nd picture shows the straps pinned to the bodice to see how it looks like.  Decided to make the straps 3cm at the shoulderand 2cm wide at the center front.

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Der erste cremfarbene Streifen wird aufgefaltet und entlang des Halsausschnittes aufgenäht. Wie ihr sehen könnt ist der Schulterpunkt etwas nach vorne verschoben, zum höchsten Punkt der Schulter. Dann wird der Streifen entlang der Unterkante an das Basisteil genäht.

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Der zweite bordeauxfarbene Streifen wird nur entlang der Unterkante an das Basisteil genäht, die Oberkante bleibt lose. Die Rundung für die Brust beachten, Stiche locker ausführen. An der vorderen Mitte die Streifen mit einigen Stichen fixieren.

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In der selben Art und Weise werden die übrigen Streifen angenäht. Das unterste Teil wird ebenfalls im schrägen Fadenlauf zugeschnitten, dann auf das Basisoberteil gesteckt. Der Umriß wird direkt am Stoff angezeichnet und 1cm Nahtzugabe entlang der Oberkante berücksichtigt. Ausschneiden, die Nahtzugabe entlang der Oberkante einschlagen und an den 5. Streifen nähen. Die übrigen Kanten werden and Basisteil geheftet.

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Am Rückteil werden die Streifen in gleicher Weise aufgenäht, an der Schulter sollten sie 1cm überlappen. Auf der linken hinteren Mitte (Untertritt 2cm) Augen zuerst aufnähen. Auf der rechten Seite mit den Streifen einen schmalen Übertritt formen. Entlang der rechten hinteren Mitte mit kleinen Stichen durch alle Lagen nähen.

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Nun werden 1cm breite paspelierte Epauletten genäht. Ich habe nicht wirklich eine Idee, wie man es besser machen könnte, als unten gezeigt. Bevor die Epauletten angenäht werden, die Paspelschnüre etwas herausziehen und die Nahtzugaben abschneiden, damit die Naht später nicht so dick wird. Die Epauletten werden an die höchste Stelle der Schulter genäht, so dass sie die unversäuberten Kanten der Streifen bedecken.

 

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Bevor die Seitennähte geschlossen werden, wird ein Paspelband entlang des Armloch aufgenäht. Die Inneren Nahtzugaben zurückschneiden, die äußerste wird darüber gefaltet und wie am Halsausschnitt festgenäht.

 

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Nächstes Mal kommen die Ärmel… Teil 2

 

 

Empire/ Biedermeierschuhe selber machen ohne Leisten

Letztes Jahr wollte ich endlich passende Schuhe zu meinem 1840er Baumwollkleid haben. Im Internet fand ich viele Anleitungen Schuhe zu machen, leider fast Alle mit Hilfe von Leisten. Schließlich fand ich eine Anleitung Ballerinas ohne zu machen. Nach einigen Probeteilen hatte ich dann ein historisch passendes Schnittmuster mit eckiger Schuhspitze. Rechter und linker Schuh sind gleich.

 


Meine ersten Schuhe hatten damals eine Korksohle, da ich schon etwas unter Zeitdruck stand und Kork das einzige war, das schon zuhause war. Nichtsdestotrotz überlebten die Schuhe einen Spaziergang von mindestens einer Stunde auf Schotterweg und einen Tanzabend. Sie waren sogar bequemer als meine Hochzeitschuhe, die ich für den Fall, dass die Schuhe den Geist aufgeben, mit dabei hatte.


Dieses Mal bekommen sie eine Ledersohle.

Bereite zuerst die Innensohle vor. Ich habe meine aus Kork (besser wäre Leder) gemacht, der mit Baumwolle überzogen ist. Lasse den Kleber (ich habe einen speziellen Kleber für Leder verwendet) gut trocknen, bevor du die Baumwolle anbringst. Umdrehen und die Nahtzugabe einkerben. Klebe die gekerbte Nahtzugabe auf die Unterseite der Innensohle. Nach dem Trocknen die Markierungen aus dem Schnittmuster auf die Unterseite der Innensohle übertragen und die Nahtzugabe markieren.

 

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Das Oberteil vorbereiten: Je zwei Teile Futter, Oberstoff und steifes Zwischenfutter zuschneiden. Markierungen auf das Futter übertragen. Teile entlang der Innenkante zusammennähen, die Nahtzugaben zurückschneiden und Richtung Futter legen. Von rechts knapp neben der Naht am Futter absteppen, die Nahtzugabe mitfassen. Die Fersennaht schließen und die Nahtzugaben mit einem Fingernagel öffnen. Die Nahtzugabe des Futters an das Zwischenfutter kleben. Verstärkungsteil für die Ferse einlegen, entweder ankleben oder mit einem Zickzack-Stich an das Zwischenfutter nähen. Entlang der Unterkante alle Teile zusammennähen.

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Am unteren Rand im Zehenbereich und an der Ferse nochmals mit einem großen Kräuselstich zusammennähen. Beginne nun damit, das Schuhoberteil auf die Innensohle zu kleben. Beginne an den Seiten und achte auf die Markierungen. Im Zehen- und Fersenbereich den Stoff etwas kräuseln. Die Stoffkante sollte innerhalb der Linie bleiben (Nahtzugabe). Lasse den Kleber gut trocknen, bevor du den Stoff anbringst. Klopfe die Kanten, um eine dauerhafte Verbindung zu erhalten. Führe ein Stück Kork in die Vertiefung an der Unterseite der Innensohle ein. Die Kanten mit einem Messer abschrägen, den Kork raspeln, bis die Sohle wieder flach ist.

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Sohle und Absatz auf das Leder übertragen. Wenn das Leder sehr steif ist, so wie meines, lässt es sich mit einer Laubsäge am besten schneiden (Gott sei Dank bin ich im Besitz einer Elektrischen). Am Leder die Oberseite und den Bereich des Absatz mit Schleifpapier aufrauen. Den Absatz auf die Sohle kleben (wieder gut antrocknen lassen, ca. 10min, und hämmern). Die Kanten mit Schleifpapier glätten und in der gewünschten Farbe einfärben.

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An der Unterseite den Umriss der Ledersohle anzeichnen.

Kleber auf Sohle und oberen Schuh auftragen, darauf achten dass an den Rändern genug Kleber ist. Zusammenfügen und hämmern. Den Schuh mehrere Stunden trocknen lassen.

 

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Bänder an den Schuh nähen, ev. zusätzliche Verzierungen anbringen.

 

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Hier kann das Schnittmuster für Größe 39 heruntergeladen werden                                

Pattern / Schnittmuster