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Meine ersten Handstickversuche

Meine letzten Handstickversuche? Ich glaube, das war noch in der Schule und das ist wirklich lange her! Nach einigen Recherchen beschloss ich diese Vorlage zu kopieren und für die 1840er Weste für meinen Mann zu verwenden. Eine Freundin, Helena, empfahl mir “Floss Silk” für die Stickerei zu verwenden. Sie selbst macht viel Nadelmalerei. Als ich meine Stickseide dann zum ersten Mal in der Hand hielt war ich doch leicht schockiert. Der Faden war so fein und mit seiner goldenen Farbe auf dem Küchentisch fast unsichtbar. Aber egal, der erste Versuch auf der eisgrünen Seide war gar nicht so schlecht. Ich nahm einen Plattstich für die Äste und einen falschen Plattstich für die Blätter, vor allem da ich Panik hatte, die bestellte Seide würd nicht ausreichen. Im großen und ganzen ging die Stickerei ganz flott voran, vor allem da ich während des Stickens die ersten Frühlingssonnenstrahlen auf der Terrasse genießen konnte.

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Neben der Stickerei begann ich auch schon mit den Vorbereitungen für den Rest der Weste. Hier seht ihr den fertig vorbereiteten Rücken. Er besteht nur aus einer Lage, die Armlöcher sind mit Schrägband versäubert.

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Das Vorderteil wurde von mir mit Leinen verstärkt, die Leistentaschen in der üblichen viktorianischen Art verarbeitet. Ist irgendjemand in einem eigen How-to interessiert?

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Entlang der Kanten und der Rolllinie nähte ich ein Baumwollband mit einem Hexenstich auf. Entlang der Nahtlinie versuchte ich wirklich kleine Stiche durch den Oberstoff zu machen. An der hinteren Mitte wurden die Teile zusammengenäht, die beiden Seiten Einlage übereinander gelegt, damit es nicht zu dick wird.

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Hier sieht man schon die Kragenbelege fertig angenäht und gebügelt.

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Jetzt habe ich beschlossen, die Dinge aufgrund der einlagigen Rückseite ein wenig anders zu machen. Ich habe das Rückenteil an die Vorderteile genäht, zuerst den Halsausschnitt, nachdem ich die Schulternähte und zumindest die Seitennähte eingekerbt habe. Alle Nahtzugaben werden gekürzt, an Rundnähten eingekerbt und dann nach vorne gebügelt.

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Dann schlug ich den Kragen so um, wie er später liegen soll und nähte den Beleg entlang der Kante an die Einlage. An der Schulternaht knipste ich den Beleg ein und faltete die Nahtzugabe nach Innen. Ich nähte den Kragen entlang des Halsausschnittes mit einem Staffierstich an.IMG_4639


Am Futter für das Vorderteil faltete ich alle Nahtzugaben nach Innen und nähte es mit einem Staffierstich ins Vorderteil ein.

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Fertig! IMG_4642

Ein 1830er Stehkragen für meinen Mann

In den letzten Monaten habe ich für meinen Mann eine Menge 1830er Kleidung genäht. Er bekam Hosen, Hemden, Westen, einen Frock Coat und einen Tail Coat. Um ordentlich gekleidet zu sein, fehlte nur noch ein Stock Collar.  Ich zeige euch, wie ich ihn aus Seidensatin und Rosshaareinlage gemacht habe. Alle Zutaten kamen aus dem Lager zuhause, ausgenommen die Schließe. except the buckle. 


Zuerst habe ich zweimal den Kragen aus Einlage zugeschnitten, einmal im geraden, einmal im schrägen Fadenlauf. Da es sich um aufbügelbare Einlage handelte, musste ich sich nicht pikieren, sondern einfach mit den Klebeseiten zusammen bügeln. Das ergab dann die gewünschte Steifheit für den Kragen. Dann habe ich den Kragen mit Seidensatin überzogen und an der Innenseite mit einem Hexenstich fixiert.

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Der nächste Schritt war die beiden Gürtelstücke aus Leinen mit Seidensatin zu überziehen. Außerdem wurden die zwei Streifen für die Schnalle vorbereitet

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Die beiden Gürtelstücke wurden gemeinsam mit den Streifen für die Schnalle am Kragen festgenäht.

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Die beiden Gürtelteile wurden auf den Kragen gelegt und in der vorderen Mitte festgeheftet. Denkt an etwas zusätzlich nötige Weite für den Gürtel, wenn der Kragen um den Hals liegt.
Für die Schleife habe ich die beiden Streifen rechts auf rechts aufeinander gelegt und rundherum genäht. Ich habe eine Wendeöffnung belassen und durch diese nach dem Zurückschneiden der Nahtzugabe gewendet. Nach ordentlichem Bügeln wurde die Öffnung mit unsichtbaren Stichen verschlossen. Den Streifen hab ich zu einer Masche gebunden, die Schleifen und Enden ordentlich zurechtgezupft und mit einigen Stichen gut fixiert. Dann habe ich die Schleife an den Kragen genäht.
Die Rückseite wurde mit Baumwollstoff verkleidet, mit einem Staffierstich fixiert.

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Für den Innenkragen habe ich die Kragenteile rechts auf rechts zusammengenäht, die Nahtzugaben zurückgeschnitten und gewendet Danach gut gebügelt. Dann die Streifen für den Kragensteg rechts auf rechts aufeinander gelegt, die beiden Kragenteile dazwischen gelegt, dabei habe ich in der Mitte eine Lücke belassen. Zuerst habe ich entlang der kurzen Kante und Oberkante genäht, die Nahtzugaben zurückgeschnitten und gewendet, danach die Nahtzugaben der Unterkante eingeschlagen und knapp neben der Kante entlang genäht.
Zuletzt habe ich den Innenkragen gestärkt und gebügelt, die Vorderkanten in Falten gelegt und innen auf den Stock Collar aufgeheftet.

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Hier könnt ihr das Schnittmuster herunterladen, viel Spaß beim nachmachen:

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Kinderkostüme Weltraumprinzessin und dunkler Space Lord

Ja, der Fasching kommt mit großen Schritten. Wer von und nähbegeisterten Eltern kleidet seine Kinder nicht gerne in individuelle und selbstgenähte Faschingskostüme?

Immer wieder kommen meine Kinder mit großen Wünschen, die auch mich vor große Herausforderungen stellen.

Ein großes Thema bei den lieben Kindern sind immer wieder die Star Wars Filme mit Heldinnen in großen Roben, finsteren Bösewichten und guten Rittern.

So habe ich bereits vor einigen Jahren diese beiden Kostüme für meine Kinder genäht und sie nun gemeinsam mit der Nähszene für euch in eine schöne Nähanleitung verpackt. (Bisher nur auf Deutsch)

Möge der Nähspaß mit euch sein!

Faschingskostuem_Weltraumprinzessin_Gr_140_146

Faschingskostuem_Dunkler_Space_Lord_Gr_122_128

Männer Weste 1820 - 40

Wie versprochen kommen nun einige Bilder des Entstehungsprozesses der 1820-40er Herren Weste.


Zuerst die Vorderteile mit den Taschen. Die Leistentaschen wurden damals etwas anders genäht, als wir es heute kennen. Über die Taschenöffnung ein Stück Baumwollstoff auf die linke Stoffseite heften. Die Taschenlinien anzeichnen und mit einem Faden auf rechts durchschlagen. Die Leiste passend zum Muster des Stoffes zuschneiden und der Länge nach links auf links falten, die Kante bügeln und wieder öffnen. Auf die innenliegende Seite der Leiste entlang der eingebügelten Kante ein Lisierband (Baumwollband) mit Hexenstich aufnähen, den äußeren Taschenbeutel rechts auf rechts annähen, genau bei den Markierungen für die Taschenöffung, starten und stoppen. Die Nahtzugaben auseinander bügeln.

 

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Das Vorderteil mit der rechten Seite nach oben auf den Tisch legen. Die außenliegende Seite der Leiste von unten rechts auf rechts gegen den angezeichneten Tascheneingriff legen. Mit kleinen Stichen genau zwischen den Markierungen für die Taschenöffnung nähen. Den inneren Taschenbeutel von oben rechts auf rechts gegen den Tascheneingriff legen und annähen, die Naht beginnt und endet etwas innerhalb der Taschenmarkierungen.

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Vorderteil auf links drehen und den Tascheneingriff aufschneiden, V-Förmig an den Ecken. Die Leiste und den äußeren Taschenbeutel nach innen ziehen. Die Leiste entlang der eingebügelten Kante links auf links falten. Die beiden Nähte an der Leiste müssen nun aufeinander zu liegen kommen, wichtiger ist jedoch eine gleichmäßige Leiste auf der rechten Seite. Die beiden Lagen der Leiste zusammenheften und auf die rechte Seite ziehen. Von rechts unsichtbar entlang der schon vorhandenen Leistennaht durch alle Lagen nähen und so die Leiste fixieren.

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Ziehe den Innentaschenbeutel auf die linke Seite und schließ die Tasche, indem du die kleinen Dreiecke an die Taschen nähst und büglest. Beende die Leiste, nachdem du die Einlage an die Vorderseiten geheftet hast

 

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Das Vorderteil mit der rechten Seite nach oben auf den Tisch legen und die losen Enden der Leiste einschlagen. Mit punktförmigen Stichen durch alle Lagen festnähen, eine zweite Reihe ca. 6mm neben der ersten nähen. Die eingeschlagenen Enden der Leiste knapp neben der zweiten Nahtreihe abschneiden.

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Vorderteile entlang der hinteren Mitte zusammennähen und bügeln. Die Einlage nicht mitfassen, sondern überlappend über die Naht legen.


Etwas hinter dem Reversbruch ein Baumwollband aufnähen, den Kragen pikieren (dieser Schritt kann bei der Weste auch übersprungen werden). Die Einlage knapp hinter die Nahtlinie zurückschneiden und ein Baumwollband an alle Außenkanten nähen (Vorder- und Unterkante, Armloch).

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Kragenbeleg annähen, die Nahtzugaben zurückschneiden, entlang der Kragenkante die Nahtzugaben mit einem Hexenstich an die Einlage nähen.

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Wenden und bügeln. Die Kanten des Belegs mit einem Staffierstich an die Einlage nähen.

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Nimm das Futter und nähe es nach vorne entlang des Armlochs, schneide die hintere Nahtzugabe zurück und legen sie Richtung des Vorderteils . Befestigen Sie das Futter mit einer Kappnaht.

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Da die Weste im Sommer getragen werden soll, habe ich mich für einen einlagigen Rücken entschieden. Die Rückenteile mit einer Kappnaht zusammennähen, Belege für die Unterkante des Rückens zuschneiden, annähen, wenden und bügeln. Schnallgurte annähen.

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Rücken und Vorderteil zusammennähen, jetzt habt Sie offene Kanten an den Seitennähten, den hinteren Armlöchern, Schultern und dem Ausschnitt. Schneide etwa 5 m breite Schrägbänder ab und versäubere die Schnittkanten mit den Bändern.

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Hier die fertige Weste mit bezogenen Knöpfen.

 

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Das nächste Projekt? Ein passender Gehrock (Frock Coat), was sonst?

 

Männerhose 1840

Diesen Sommer fahren wir wieder auf Sommerfrische, diesmal in die Nähe von Leipzig. Als passendes Kleidungsthema bietet sich die Zeit des Biedermeiers an.

In den letzten Jahren sind für mich schon zwei Kleider entstanden, jetzt fehlt noch die passende Kleidung für den Herren.

Beginnen wir mit der Hose. Nach einiger Recherche war klar, ich nähe eine karierte Hose mit Vorderschlitz. Von 1830 bis 1840 kamen Hosen mit Latz aus der Mode. Auf der Rückseite haben sie einen Sattel wie Jeans, einen Zwickel und Träger.

Leider gibt es zur Form der Taschenbeutel kein Bildmaterial, daher bekommen sie die Form, wie sie auch in Jeans zu finden sind. So beschloss ich sie wie Jeanstaschen zu machen. 


Mit den Taschen wird auch gleich begonnen. Der hintere Taschenbeutel bekommt einen Beleg aus Hosenstoff und wird mit dem vorderen Taschenbeutel mit einer französischen Naht zusammengenäht.

Den vorderen Taschenbeutel und die Vorderhose entlang des Eingriffes rechts auf rechts zusammennähen, die Nahtzugaben zurückschneiden und wenden. Die Kante bügeln und absteppen. 

 

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Am linken Vorderteil den Schlitzbeleg annähen, in die Knopflochleiste Knopflöcher einarbeiten etwas hinter der Vordereilkante feststecken. Die Leiste von rechts in einem schön geschwungenen Bogen annähen.

Am rechten Vorderteil die Knopfleiste annähen.

 

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Hosenbeine schließen und die Nähte gut bügeln. Die Schrittnaht schließen. Innen alle Kanten ordentlich versäubern.

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Am Sattel wird nun der Keil eingesetzt.

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Für ein schönes und sauberes Innenleben versteckt ein “Vorhang” die Nahtzugaben des Keils und des Sattels.

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Der zweigeteilte Bund ist an der Hinterkante gerundet

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Hier der Riegel mit Schnalle

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Am Saum wird zur Verstärkung ein Leinenstreifen im schrägen Fadenlauf zugeschnitten und eingeheftet.

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Die Taschen bekommen in der Ecke jeweils ein kleines Knopfloch, geschlossen werden sie mit einem kleinen überzogenen Knopf.

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Fertig! 

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Nächstes Mal zeige ich das Making-of der Weste.