Archiv für den Monat: April 2017

Meine ersten Handstickversuche

Meine letzten Handstickversuche? Ich glaube, das war noch in der Schule und das ist wirklich lange her! Nach einigen Recherchen beschloss ich diese Vorlage zu kopieren und für die 1840er Weste für meinen Mann zu verwenden. Eine Freundin, Helena, empfahl mir “Floss Silk” für die Stickerei zu verwenden. Sie selbst macht viel Nadelmalerei. Als ich meine Stickseide dann zum ersten Mal in der Hand hielt war ich doch leicht schockiert. Der Faden war so fein und mit seiner goldenen Farbe auf dem Küchentisch fast unsichtbar. Aber egal, der erste Versuch auf der eisgrünen Seide war gar nicht so schlecht. Ich nahm einen Plattstich für die Äste und einen falschen Plattstich für die Blätter, vor allem da ich Panik hatte, die bestellte Seide würd nicht ausreichen. Im großen und ganzen ging die Stickerei ganz flott voran, vor allem da ich während des Stickens die ersten Frühlingssonnenstrahlen auf der Terrasse genießen konnte.

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Neben der Stickerei begann ich auch schon mit den Vorbereitungen für den Rest der Weste. Hier seht ihr den fertig vorbereiteten Rücken. Er besteht nur aus einer Lage, die Armlöcher sind mit Schrägband versäubert.

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Das Vorderteil wurde von mir mit Leinen verstärkt, die Leistentaschen in der üblichen viktorianischen Art verarbeitet. Ist irgendjemand in einem eigen How-to interessiert?

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Entlang der Kanten und der Rolllinie nähte ich ein Baumwollband mit einem Hexenstich auf. Entlang der Nahtlinie versuchte ich wirklich kleine Stiche durch den Oberstoff zu machen. An der hinteren Mitte wurden die Teile zusammengenäht, die beiden Seiten Einlage übereinander gelegt, damit es nicht zu dick wird.

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Hier sieht man schon die Kragenbelege fertig angenäht und gebügelt.

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Jetzt habe ich beschlossen, die Dinge aufgrund der einlagigen Rückseite ein wenig anders zu machen. Ich habe das Rückenteil an die Vorderteile genäht, zuerst den Halsausschnitt, nachdem ich die Schulternähte und zumindest die Seitennähte eingekerbt habe. Alle Nahtzugaben werden gekürzt, an Rundnähten eingekerbt und dann nach vorne gebügelt.

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Dann schlug ich den Kragen so um, wie er später liegen soll und nähte den Beleg entlang der Kante an die Einlage. An der Schulternaht knipste ich den Beleg ein und faltete die Nahtzugabe nach Innen. Ich nähte den Kragen entlang des Halsausschnittes mit einem Staffierstich an.IMG_4639


Am Futter für das Vorderteil faltete ich alle Nahtzugaben nach Innen und nähte es mit einem Staffierstich ins Vorderteil ein.

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Fertig! IMG_4642

Ein 1830er Stehkragen für meinen Mann

In den letzten Monaten habe ich für meinen Mann eine Menge 1830er Kleidung genäht. Er bekam Hosen, Hemden, Westen, einen Frock Coat und einen Tail Coat. Um ordentlich gekleidet zu sein, fehlte nur noch ein Stock Collar.  Ich zeige euch, wie ich ihn aus Seidensatin und Rosshaareinlage gemacht habe. Alle Zutaten kamen aus dem Lager zuhause, ausgenommen die Schließe. except the buckle. 


Zuerst habe ich zweimal den Kragen aus Einlage zugeschnitten, einmal im geraden, einmal im schrägen Fadenlauf. Da es sich um aufbügelbare Einlage handelte, musste ich sich nicht pikieren, sondern einfach mit den Klebeseiten zusammen bügeln. Das ergab dann die gewünschte Steifheit für den Kragen. Dann habe ich den Kragen mit Seidensatin überzogen und an der Innenseite mit einem Hexenstich fixiert.

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Der nächste Schritt war die beiden Gürtelstücke aus Leinen mit Seidensatin zu überziehen. Außerdem wurden die zwei Streifen für die Schnalle vorbereitet

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Die beiden Gürtelstücke wurden gemeinsam mit den Streifen für die Schnalle am Kragen festgenäht.

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Die beiden Gürtelteile wurden auf den Kragen gelegt und in der vorderen Mitte festgeheftet. Denkt an etwas zusätzlich nötige Weite für den Gürtel, wenn der Kragen um den Hals liegt.
Für die Schleife habe ich die beiden Streifen rechts auf rechts aufeinander gelegt und rundherum genäht. Ich habe eine Wendeöffnung belassen und durch diese nach dem Zurückschneiden der Nahtzugabe gewendet. Nach ordentlichem Bügeln wurde die Öffnung mit unsichtbaren Stichen verschlossen. Den Streifen hab ich zu einer Masche gebunden, die Schleifen und Enden ordentlich zurechtgezupft und mit einigen Stichen gut fixiert. Dann habe ich die Schleife an den Kragen genäht.
Die Rückseite wurde mit Baumwollstoff verkleidet, mit einem Staffierstich fixiert.

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Für den Innenkragen habe ich die Kragenteile rechts auf rechts zusammengenäht, die Nahtzugaben zurückgeschnitten und gewendet Danach gut gebügelt. Dann die Streifen für den Kragensteg rechts auf rechts aufeinander gelegt, die beiden Kragenteile dazwischen gelegt, dabei habe ich in der Mitte eine Lücke belassen. Zuerst habe ich entlang der kurzen Kante und Oberkante genäht, die Nahtzugaben zurückgeschnitten und gewendet, danach die Nahtzugaben der Unterkante eingeschlagen und knapp neben der Kante entlang genäht.
Zuletzt habe ich den Innenkragen gestärkt und gebügelt, die Vorderkanten in Falten gelegt und innen auf den Stock Collar aufgeheftet.

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Hier könnt ihr das Schnittmuster herunterladen, viel Spaß beim nachmachen:

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